Moorbadzelle
Bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Moorvorkommen in Gottleuba entdeckt und Moorbäder für medizinische Zwecke zunächst in der 1880 erbauten Badeanstalt „Auf dem Walle“ verabreicht. Mit dem Bau der Heilstätte verlagerten sich die Anwendungen in das Kurmittelhaus. Neben Kohlensäure- und Sauerstoffbädern wurden Arm- und Beinbäder, Schöpf- und Sitzbäder, Dampfduschen und Güsse, aber vor allem Moorbäder verabreicht. Dafür standen elf Moorbadzellen zur Verfügung.
Das Moor wurde oberhalb der Gottleubaer Kirche abgebaut. Per LKW wurde das trockene Moor (Torf) angeliefert und im Moorhaus aufbereitet, also zum Moorturm befördert, gemahlen, verdünnt und erhitzt. Nach zwei Stunden war der erforderliche Dickbrei fertig und zur Anwendung bereit. Mittels Wannen aus Eichenholz, mit Rädern versehen, wurde das Moor über den Verbindungsgang in die Behandlungsräume gerollt und konnte dann dem Patienten in die Wanne der Moorbadzelle eingelassen werden.
Das kleine Moorvorkommen von Gottleuba war jedoch bald aufgebraucht, so kommt heute frisches Moor aus Norddeutschland.